Mangelnder Schlaf macht Sie nicht nur müde und benommen, sondern kann auch weitreichende Auswirkungen auf Ihre geistige Gesundheit haben. Eine neue Studie legt nahe, dass Schlafmangel die positive Einstellung verringert und das Risiko für Angstsymptome erhöht.
Im lernenIn der von der American Psychological Association veröffentlichten Studie untersuchten Forscher Daten aus 154 Studien über 50 Jahre mit insgesamt 5.715 Teilnehmern. Die Teilnehmer hatten eine oder mehrere Nächte lang Schlafstörungen. Nach der Schlafstörung wurde mindestens eine emotionsbezogene Variable der Teilnehmer ausgewertet. Dazu gehören ihre selbstberichtete Stimmung, ihre Reaktion auf emotionale Reize sowie Messungen von Depressions- und Angstsymptomen.
Das Team untersuchte drei Formen des Schlafentzugs: Eine davon bestand darin, die Teilnehmer über einen längeren Zeitraum wach zu halten, eine andere ermöglichte den Teilnehmern eine kürzere Schlafdauer als üblich und die dritte Art bestand darin, die Teilnehmer die ganze Nacht über regelmäßig aufzuwecken.
Die Analyse zeigte, dass alle drei Arten von Schlafverlust mit weniger positiven Emotionen wie Freude, Glück und Zufriedenheit sowie erhöhten Angstsymptomen wie schneller Herzfrequenz und Sorge verbunden waren.
„Dies trat sogar nach kurzen Phasen des Schlafverlusts auf, beispielsweise wenn man ein oder zwei Stunden später als gewöhnlich aufblieb oder nachdem man nur ein paar Stunden Schlaf verloren hatte. Wir fanden auch heraus, dass Schlafverlust die Angstsymptome verstärkte und die Erregung als Reaktion auf emotionale Reize abschwächte.“ genannt Cara Palmer, eine leitende Autorin der Studie von der Montana State University.
Allerdings waren die beobachteten Symptome von Depressionen und negativen Emotionen (Traurigkeit, Sorge und Stress) geringer und weniger konsistent.
Eine Einschränkung der Studie war die mangelnde Altersvielfalt, da die Mehrheit der Teilnehmer junge Erwachsene waren.
„In unserer weitgehend von Schlafmangel geprägten Gesellschaft ist die Quantifizierung der Auswirkungen von Schlafmangel auf Emotionen von entscheidender Bedeutung für die Förderung der psychischen Gesundheit. „Diese Studie stellt die bislang umfassendste Synthese experimenteller Schlaf- und Emotionsforschung dar und liefert starke Beweise dafür, dass Perioden längerer Wachheit, verkürzter Schlafdauer und nächtliches Erwachen die emotionalen Funktionen des Menschen negativ beeinflussen“, sagte Palmer.
„Untersuchungen haben ergeben, dass mehr als 30% der Erwachsenen und bis zu 90% der Teenager nicht genug Schlaf bekommen. Die Auswirkungen dieser Forschung auf die individuelle und öffentliche Gesundheit sind in einer Gesellschaft, die weitgehend unter Schlafmangel leidet, erheblich. „Branchen und Sektoren, die anfällig für Schlafmangel sind, wie etwa Ersthelfer, Piloten und LKW-Fahrer, sollten Richtlinien entwickeln und einführen, die dem Schlaf Priorität einräumen, um die Risiken für die Funktionsfähigkeit und das Wohlbefinden tagsüber zu mindern“, fügte Palmer hinzu.