Opioidabhängigkeit stellt eine schwere Krise der öffentlichen Gesundheit dar und fordert zahlreiche Todesopfer durch Überdosierung. Zu den gefährlichsten Opioiden gehört Fentanyl, eine synthetische Substanz, die vor allem junge Menschen betrifft.
Eine neue Studie unter der Leitung des Forschers Ami Citri vom Edmond and Lily Safra Center for Brain Sciences der Hebräischen Universität Jerusalem zeigte das Potenzial des Gehirns, den Wunsch, Fentanyl zu konsumieren, zu kontrollieren. Die Ergebnisse der Studie wurden in der Fachzeitschrift Current Biology veröffentlicht.
Die Forscher konzentrierten sich auf Klaustralneuronen, eine bestimmte Art von Gehirnzellen, um herauszufinden, in welchem Ausmaß sie Sucht auslösen. Das Team beobachtete, dass diese Neuronen einzigartige Aktivitätsmuster zeigten, wenn Fentanyl konsumiert wurde. Durch die Manipulation dieser Neuronen konnten sie die Menge an konsumiertem Fentanyl kontrollieren, was darauf hindeutet, dass die Neuronen einen direkten Einfluss auf die Opioidaufnahme haben, so die Studie News-Medical.net
Die Forscher stellten eine reale Situation nach, in der eine Person den Drang verspürt, Opioide zu nehmen, und konnten so analysieren, wie sich soziale Interaktionen auf den Drogenkonsum auswirken.
Die Aktivierung von Claustrum – einer dünnen Schicht von Neuronen, die mit vielen kortikalen Regionen verbunden ist – reduzierte effektiv den Drogenkonsum, während seine Unterdrückung zu einer Eskalation des Drogenkonsums führte. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Konzentration auf Klaustralneuronen könnte zur Entwicklung wirksamer Strategien zur Bekämpfung der Opioidabhängigkeit bei Menschen führen. Forscher führen weitere Studien durch, um diese Möglichkeit zu untersuchen.
„Unsere Ergebnisse geben Aufschluss über den komplizierten Zusammenhang zwischen dem Gehirn und dem Fentanylkonsum. „Das Verständnis der Rolle von Klaustralneuronen bei der Regulierung des Drangs, Opioide zu konsumieren, bietet einen neuen Weg für Interventionen zur Eindämmung der Sucht“, sagte Citri in einem Pressemitteilung.
Die Ergebnisse haben erhebliche Auswirkungen auf die Bemühungen der öffentlichen Gesundheit zur Bewältigung der Opioidkrise. Durch die Aufklärung der Menschen über die Rolle des Gehirns bei Sucht könnten Forscher und medizinisches Fachpersonal ihre Fähigkeit verbessern, wirksamere Strategien zur Prävention und Behandlung von Opioidabhängigkeit zu entwickeln.
Veröffentlicht von Medicaldaily.com